Bei der berührungslosen Messung mit pneumatischen Messdornen wird ein Luftstrahl über eine Düse in das Innenprofil eines Prüfobjektes hineingeblasen.
Ein pneumatischer Messdorn wird in der Messtechnik in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Elektronik und allgemein in der Fertigungsindustrie.
In der Automobilindustrie wird ein pneumatischer Messdorn verwendet, um präzise Messungen an Motorteilen, Getrieben oder anderen Komponenten durchzuführen. Exakte Messungen sind überdies in Luft- und Raumfahrt unabdingbar und werden an Flugzeugteilen oder Triebwerken mit dem pneumatischen Messdorn vorgenommen. Eine wichtige Prüffunktion hat er in der Medizintechnik. Da wird ein pneumatischer Messdorn verwendet, um die Qualität und Genauigkeit von medizinischen Geräten oder Implantaten zu überprüfen.
Die Funktionsweise eines pneumatischen Messdorns ist wie folgt: Der Messdorn wird in die zu messende Komponente eingeführt und mittels Druckluft oder einem anderen Gas aufgeblasen. Dadurch dehnt sich der Messdorn aus und berührt die Innenwand der Komponenten.
Anschließend können präzise Messungen durchgeführt werden, um beispielsweise Durchmesser, Rundheit oder andere Dimensionen zu bestimmen. Nach Abschluss der Messungen wird der Druck abgelassen, und der Messdorn kann entnommen werden. Der pneumatische Messdorn ermöglicht somit schnelle, genaue und reproduzierbare Messungen in verschiedenen Anwendungsgebieten der Messtechnik.
Die Luft erzeugt je nach Abstand zum prüfenden Werkstück einen Staudruck in der Zuleitung, der von einer Membran oder einem Druckmesselement aufgenommen wird. Die Auswertung erfolgt gegenüber einem Referenzdruck (Staudruckverfahren) oder einem Referenzkanal (Differenzdruckverfahren).
Ein Düsenmessdorn mit einem Durchmesser größer 8 mm hat einen standardmäßigen Messbereich von 80 μm. Umlenker (Messfedern) ermöglichen es, den Messbereich bei kleineren Durchmessern bis auf 480 μm auszudehnen. Dabei stehen die ermittelten Messwerte in Abhängigkeit zur Oberflächenrauheit. Bei Rauheiten größer 1 μm ist im Einzelfall zu prüfen, ob pneumatische Kontakt-Messdorne (Federkontakt- und Kugelmessdorne) anzuwenden sind, um vergleichbare Messwerte zu berührenden Messungen zu erzielen.
Pneumatischer Messdorn, Nennmaß 20 mm